An Bord des Thalys Düsseldorf – Brüssel
Nachdem wir gestern den Thalys vorgestellt hatten, geht es nun an Bord des Thalys Düsseldorf – Brüssel in die belgische Hauptstadt. Unter der Rubrik „an Bord des“ werden wir in loser Folge Reiseberichte und Erlebnisse an Bord von Züge, Flugzeugen und anderen Verkehrsmittel berichten.
… die Details
02.02.2018
Thalys Düsseldorf – Brüssel
[Düsseldorf Hauptbahnhof – Brüssel Midi]
THA 9484 (Thalys)
18:17 – 18:35 [tatsächlich 18:20 – 20:35]
Comfort 1 (Premium)
Wagen 21 / Sitz 81
Preis 76,00 EUR
… die Buchung
Ich buche die Thalys Fahrkarten selbst und bediene mich nicht eines Reisebüros, da ich nur bei einer eigenen Buchung die volle Kontrolle über die Tickets habe und dies bei Bedarf umbuchen kann. Dies geht relativ einfach über die entsprechende Seite von Thalys.
Für die Fahrt nach Brüssel hatte ich zehn Tage vor der Fahrt zunächst den vorletzten Thalys ab Düsseldorf gebucht, der um 16:17 Düsseldorf verlässt. Allerdings wurde es dann bei einem Termin am Düsseldorfer Flughafen doch etwas später, weshalb ich auf den späteren Zug umgebucht habe, was problemlos möglich war. Zum Zeitpunkt der Buchung war in Comfort 1 noch Comfort und Premium verfügbar. Da ich aber mit Blick auf den Termin nicht sicher war, ob ich den Zug erreichen würde, hatte ich vorsroglich Premium gebucht, der die kostenlose Umbuchung beinhaltet. Sonst hätte ich hier vermutlich sogar per se nur den günstigeren Comfort 1 Comfort Tarif gebucht.
Um die Flexibilität zu erhöhen buche ich fast immer Hin- und Rückfahrt getrennt, da dies ohne Mehrkosten möglich ist und die Flexibilität erhöht. So ist es mir möglich, besser flexible und nicht flexible Tickets zu kombinieren. Diese Notwendigkeit ist allerdings mit der jüngsten Änderung an den Reiseklassen nicht mehr so notwendig wie früher.
… die Fahrt im Thalys Düsseldorf – Brüssel
Die Lounge habe ich nicht besucht, da ich erst kurz vorher vom Flughafen am Bahnhof angekommen war. Sie befindet sich am Ostausgang rund 10 Meter vom Bahnhof entfernt und ist eher klein. Definitiv kein Platz um dort mehr Zeit als nötig zu verbringen.
In Düsseldorf wird beim Einsteigen das Ticket nicht immer kontrolliert, trotzdem hatte ich meine Thalys TheCard griffbereit.
Der Wagen war noch leer und mein Platz war schnell gefunden. Für das Gepäck reichte mir die Fläche oberhalb des Sitzes, sonst gibt es in den Übergängen zwischen den Wagen die Möglichkeit das Gepäck zu deponieren, sichern kann man es dort aber nicht. Ich hatte bei der Buchung Glück gehabt und noch einen Einzelsitz buchen können, der zum Arbeiten deutlich angenehmer ist, falls man nicht zu zweit reist.
Während wir noch in Düsseldorf standen wurde per Bordurchsage darauf hingewiesen, dass Fahrkarten der Deutschen Bahn im Thalys nicht gültig sind.
Die Sitze sind bequem, wenn auch etwas weich. Zum Arbeiten nicht ganz optimal, insbesondere im Vergleich zum ICE, aber zum relaxen angenehmer. Nichts desto trotz gefällt mir im Thalys der deutlich größere Klapptisch, der mehr Platz bietet, besser als im ICE.
Kaum hatten wir den Bahnhof in Düsseldorf verlassen, erschien der Schaffner um die Fahrkarte zu kontrollieren. Außer mir war nur ein anderer Gast im Wagen. Regelmäßig – und die heutige Reise war keine Ausnahme – füllt sich der Zug erst ab Köln merklich. An diesem Tag war es allerdings besonders leer und auch nach Köln war der Wagen nur zu rund 60% belegt.
Das Catering des Zuges erfolgt in Köln und beim Einfahren sah ich die Catering Wagen schon auf dem Bahnhof stehen. Das Catering erfolgt übrigens durch die LSG, wobei die Essenswagen zwischen den Wagen 21 und 22 abgestellt werden, weshalb in Paris, Brüssel und Köln der Ausgang des Wagens 22 i.d.R. nicht benutzt werden kann.
Die Sauberkeit lies auf dieser Fahrt insbesondere in Bezug auf die Toiletten etwas zu wünschen übrig, der Mülleimer dort quoll über. Dies ist leider bei den späten Fahrten häufiger der Fall, obwohl ein Mitarbeiter die Toiletten reinigt. Auch auf dem Boden im Wagen lagen noch einige Zeitschriften und Blätter sowie Krümel. Dies lässt sich leider nicht immer ganz vermeiden, wenn die Zeiten an den Endbahnhöfen nur kurz sind.
Das W-LAN im Zug – es gab 1.000 MB Datenvolumen – war stabil. Eine VPN Verbindung war problemlos möglich, lediglich beim Grenzübertritt zwischen Deutschland und Belgien gab es kurze Aussetzer. Dies ist allerdings auch nicht viel anders, wenn ich das Mobilfunknetz nutze. Aus vorherigen Fahrten weiß ich, dass die Mobilfunkverbindung häufig nur im 2G Bereich liegt, lediglich im Ruhrgebiet, im Großraum Düsseldorf, Köln und Aachen sowie um Lüttich und kurz vor Brüssel bzw. Paris stehen 4G oder 5G zur Verfügung.
Die Fahrt selbst war pünktlich und es gab keine größeren Verzögerungen auf der Strecke.
… der Essenservice
Der wesentliche Unterschied zu einer Fahrt im ICE in der ersten Klasse zwischen Köln und Brüssel ist, dass im Thalys die Verpflegung im Fahrpreis enthalten ist.
Vor dem eigentlichen Essensservice werden Erfrischungstücher verteilt bevor dann der Essenservice startet. Ich hatte diesmal Pech und bin als letzter bedient worden, da der Service vom Eingang des Wagens rückwärts gemacht wurde. Es gab leider nur noch kaltes Hühnchen was nicht in meinem Sinne war., so dass ich auf das Essen verzichtet habe. Leider ist die vegetarische Mahlzeit häufig nicht mehr verfügbar, wenn mal als letztes bedient wird. Bei den Getränken hatte ich die Auswahl zwischen zwei Weißweinen, einem Rosé und zwei Rotweinen sowie Bier oder Softdrinks.
Die Weine sind nicht schlecht, hier merkt man die höheren Ansprüche der französischen und belgischen Fahrgäste.
Das nachfolgende Foto stammt von einer Fahrt im März.
Abendessen serviert in Comfort 1 / Premium im März 2018 auf der Fahrt Düsseldorf – Brüssel
Das Essen ist eigentlich war okay. Es ist keine herausragende Mahlzeit und auch keine warme Speise, aber sie kann mit Essen in einem innereuropäischen Business Class Flug durchaus mithalten. Leider ist das Catering eher knapp bemessen. Wie auch auf dieser Fahrt ist es mir nicht nur einmal passiert, dass die verfügbaren Gerichte mir nicht zugesagt haben und ich dankend auf die angebotene Mahlzeit verzichtet habe.
Der Servicemitarbeiter machte noch eine zweite Runde und bot Kaffee oder Tee an und auf besonderen Wunsch gab es auch noch andere Getränke. Die Tablets wurden bei dieser Gelegenheit auch eingesammelt, die Gläser und Flaschen dann kurz vor Brüssel. Grund hierfür ist, dass der gesamte Catering Wagen in Brüssel gewechselt wird.
Der Servicemitarbeiter war freundlich, aber mitunter auch etwas ruppig. So wäre es z.B. durchaus angebracht gewesen darauf hinzuweisen, dass leider nur noch ein Gericht zu Auswahl steht anstatt dies einfach ohne weiteren Kommentar hinzustellen. Auch hatte man wohl offenbar übersehen, dass es Gästen mit den höheren Status im „TheCard“ Programm möglich ist das Essen zu reservieren. Kleinigkeiten, aber wen eine Leistung versprochen und beworben wird, dann sollte sie auch angeboten werden.
… Fazit der Fahrt im Thalys Düsseldorf – Brüssel
Der Thalys Düsseldorf – Brüssel ist und bleibt die beste Möglichkeit für die Fahrt nach Brüssel. Auch wenn das Interieur etwas plüschig ist und den Charme der 80er Jahre versprüht, die Leistung ist besser als im ICE, da es kostenfreies und stabilere W-LAN gibt sowie eine Verpflegung im Zug, die wenn man keinen allzu großen Hunger hat das Abendessen in Brüssel erspart und damit durchaus einen Zeitgewinn bietet. Nachteilig, aber dies ist beileibe nicht auf den Thalys beschränkt und trifft auch auf so manchen ICE, ist die Sauberkeit gegen Ende des Tages.
Auch für Fahrten nach Paris nehme ich den Thalys, da das Flugzeug nicht wirklich schneller ist, wenn ich Termine in der Innenstadt von Paris und nicht den Randgebieten habe.
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