Die letzten Stunden waren geprägt von Meldungen über Grenzschließungen und Einreiseverbote infolge des Coronavirus. Viele von Euch stellen sich die Frage, wie es bei Reise Buchungen und Coronavirus weitergeht. Wir versuchen einmal eine Art Bewertung.
Disclaimer
Die Frage zu Reise Buchungen und Coronavirus beschäftigt auch uns. Kollegen sind gegenwärtig in Neuseeland, den USA, Portugal und in Südafrika unterwegs. Aber natürlich haben auch wir kurz- und mittelfristige Reise geplant und gebucht.
Mit diesem Bericht wollen wir Euch eine Empfehlung an die Hand geben, die sich primär daran orientiert, wie wir uns mit Blick auf Reise Buchungen und Coronavirus verhalten. Welche Überlegungen wir anstellen.
Wir bitten Euch, dies als Vorschlag und Empfehlung zu verstehen. Ihr sollte unsere Empfehlungen aber kritisch betrachten. Daher bitten wir Euch auch insoweit um offenes und ehrliches Feedback. Wenn man seit gut 20 Jahren oft und häufig fliegt, stumpft man auch ab. Wir haben diversere Krisen erlebt. Das kann durchaus dazu führen, dass man manches aus dem Blick verliert.
Lage
Die letzten 72 Stunden waren für viele von Euch – auch für uns – eine Achterbahnfahrt. Es begann mit Einreiseverbote für deutsche Staatsbürger aus bestimmten Regionen und endete mit der kompletten Abschottung einzelner Länder. Die Schließungen von Schulen und Kindergärten sind für viele Beruftstätige problematisch. Nicht jeder kann und darf von zuhause aus arbeiten.
Am Freitag und Samstag haben dann immer mehr Länder die Grenzen dicht gemacht und die Einreise untersagt. Hierzu gehören auch Urlaubsländer wie die Türkei, Malta, die USA und Neuseeland. Selbst wenn einzelen Länder dies noch nicht getan haben, wir die Anreise problematisch.
Und last but not least verunsicherte die Lufthansa mit den Gedanken, den Flugbetrieb zumindest für eine gewissen Zeit ganz einzustellen. Dies ist dabei nicht einmal unwahrscheinlich, da dies z.B. LOT Polish Airlines und Kuwait Airlines gerade praktizieren.
Andere Länder verbieten Flüge in bestimmte Regionen und verweigern nicht einheimischen Personen die Einreise (Norwegen und Dänemark).
Eines ist den meisten dieser Mitteilungen gemein. Sie gelten für einen Zeitraum von 14 Tagen, oft länger. In vielen Fällen gibt es kein offizielles Enddatum. Dies erleichtert die Reiseplanung in Zeiten des Coronavirus nicht gerade.
Wie sollt Ihr Euch nun mit Blick auf die geplanten Reisen verhalten?
Reise Buchungen und Coronavirus
Wir würden hier unterscheiden zwischen kurzfristige, mittelfristigen und langfristigen Buchungen.
Wichtig ist hierbei, dass Ihr Euch über mögliche Reisewarnungnen beim Auswärtigen Amt auf dem laufenden haltet. Ein Anspruch auf Stornierung besteht nur dann, wenn es eine konkrete Reisewarnung gibt. Die Angst allein ist kein Grund von der Reise ohne Kosten zurücktreten zu können.
Wir widmen uns hier vor allem Individualbuchungen. Habt Ihr eine Pauschalreise gebucht, ist der Reiseveranstalter Euer Ansprechpartner.
Kurzfristige Buchungen
Hierunter fallen die Reisen in den kommenden zwei bis drei Wochen, mithin bis Anfang April. Hier dürfe Euch Reiseplanung in Zeiten des Coronavirus mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bereits dazu geführt haben, dass diese nicht mehr wie geplant zu absolvieren ist.
Zahlreiche Airlines bieten Euch mittlerweile Stornierungs- oder Umbuchungsmöglichkeiten an. Dies gilt auch für Hotels. Unter Umständen gibt es nur einen Voucher, der für zukünftige Buchungen verwendet werden kann. Storniert die Fluggesellschaft den Flug, dann habt Ihr die Chance auch das Geld zurückzuverlangen.
Ihr könnt eine Stornierung oft bei der Fluggesellschaft selbst in der Buchungsübersicht durchführen. Viele Fluggesellschaften müssen zudem gerade eine Flut von Telefonaten entgegen nehmen. British Airways hat bei Flyertalk inoffiziell darum gebeten nur dann anzurufen, wenn der Flug in den nächsten 72 Stunden Tagen geht.
Flüge finden statt und keine Reisewarnung
Falls Ihr noch reisen könnt, dann könnt Ihr Euch natürlich überlegen, ob Ihr diese unter den gegeben Umständen antreten wollt. Noch einmal, gibt es keine Reisewarnung und finden die Flüge statt, seid Ihr vom Grundsatz her nicht zur entgeltfreien Stornierung berechtigt. So ist z.B. Südafrika gegenwärtig noch bereisbar. Auch Flüge dorthin sind, z.B. via Großbritannien oder auch Doha weiterhin für Deutsche möglich. Dies kann sich aber natürlich ändern. Ob und wie gut und schnell Ihr reagieren könnt ist hierbei nicht unwichtig. Mit anderen Worten, wenn Ihr auf einer Safari seid, dann besteht eben meist nicht die Möglichkeit in wenigen Stunden am Airport zu sein. Ihr müsst unter Umständen damit rechnen, länger vor Ort bleiben zu müssen. Dies kann mit zusätzlichen Kosten verbunden sein, die Ihr selbst tragen müsst. Dies ist unter allgemeines Lebensrisiko zu subsumieren.
Wir würden Euch insoweit empfehlen, zumindest in eine mobile Datenverbindung zu investieren, um erreichbar zu sein. Ihr solltet zudem in der Lage sein, binnen weniger Stunden an einem Flughafen zu sein. Habt die Nummer der Airline im Reiseland parat. Scheut Euch nicht, Kosten für Telefonate in Kauf zu nehmen.
Selbst wer sich von der Coronavirus Panik nicht anstecken lässt ist durch mögliche Flugstreichungen am Ende dann doch betroffen. Kontrolliert die Flüge daher aktiv selbst in der Buchungsübersicht oder z.B. über checkmytrip.com (bei Amadeus), tripcase (Sabre). Dies klappt nicht für alle Flüge und hängt zudem vom genutzten Buchungssystem ab.
Mittelfristige Buchungen
Hierunter verstehen wir Buchungen im April und Mai. Dies umfasst insoweit auch die Zeit der Osterferien. Wir würden Euch hier, auch wenn das schwer fällt, empfehlen zunächst abzuwarten. Je nachdem wohin und wann Ihr reise, kann sich bis dahin noch viel ändern. Zudem sehen einige Fluggesellschaften auch Umbuchungen nur bis Ende April vor. Storniert nicht kopflos Eure Reise. Schon gar nicht, wenn Euch hierdurch Kosten entstehen.
Das bedeutet natürlich auch, dass Ihr für Eure Reiseplanung in Zeiten des Coronavirus eine gewisse Unsicherheit ergibt. Habt Ihr Hotels gebucht, dann solltet Ihr diese gleichfalls noch nicht stornieren, sondern auch hier abwarten. Bei neuen Buchungen solltet Ihr indes eher zu einer flexiblen Buchung greifen. Selbst, wenn gegenwärtig viele Hotels auch vorausbezahlte Raten stornieren.
Abwarten solltet Ihr mit der Buchung von weiteren Leistungen, falls Ihr diese nicht kurzfristig stornieren könne, wie z.B. Fahrten mit Blacklane oder Sixt Ride um nur einige Anbieter zu nennen.
Über die Seiten der Airline oder auch von Airline Route könnt Ihr Euch über Flugstreichungen informieren lassen. Im Regelfall seht Ihr dieser aber auch in Eurer Buchungsübersicht. Demzufolge solltet Ihr hier vielleicht etwas öfter schauen als sonst. Und gegenwärtig ist es leider auch so, dass die Benachrichtigungen oft mit Verspätung kommen. Ein proaktives Schauen ist hier besser. Alternativ nutzt die oben erwähnten Seite der Buchungsysteme von Amadeus, Sabre und Co.
Wenn es geht, solltet Ihr erst rund 14 Tage vorher entscheiden. Denn bis dahin solltet Euch die Airline über Flugverschiebungen und -stornierungen unterrichtet haben.
Visa
Falls Ihr für Euer Reiseziel ein Visum beantragen müsst, dann solltet Ihr die Botschaft kontaktieren. Wir würden dieses regulär beantragen, wenn Ihr von dort keine abweichende Information bekommt. Allein schon, dass es nicht am nicht beantragten Visum scheitert, wenn die Reise dann stattfinden kann.
Hierbei meinen wir übrigens nicht, dieses statt der Möglichkeit eines Visa on Arrival bei der Einreise zu tun. Informiert Euch aber auch über die Seite des Auswärtigen Amtes über mögliche Einschränkungen und die Entwicklung.
Langfristige Buchungen
Wollt Ihr erst im Juni oder später reisen, dann wartet auf jeden Fall ab. Auch hier können wir Euch mit Blick auf Eure Reiseplanung in Zeiten des Coronavirus nur empfehlen nicht kopflos zu handeln. Es mag Euch schwer fallen und es besteht eine Planungsunsicherheit. Aber es spricht einiges dafür, dass sich die Situation nach den nun erfolgten Genzschließungen bis dahin verbessert hat. Natürlich wissen wir das nicht. Mit anderen Worten, wir würden für die Planung der Sommerferien gegenwärtig davon ausgehen, dass diese nicht zwingend abzusagen sind.
Demgegenüber gilt mit Blick auf Reise Buchungen und Coronavirus aber auch hier, die Situation insbesondere in Eurem Reiseland im Blick zu behalten. Auch der Flugplan der Fluggesellschaft sollte kontrolliert werden.
Wir gehen davon aus, dass die Flüge wenn die Grenzbeschränkungen weggefallen sind, nicht sofort auf vollen Touren losläuft, sondern nur verhalten. Dies kann bedeuten, dass einzelne Verbindungen nicht sofort wieder mit allen Frequenzen bedient werden. Insoweit wird hier mit möglichen Anpassungen der Flugplänen zu rechnen sein.
Daher empfehlen wir Euch auch hier, die Reiseplanung in Zeiten des Coronavirus nach Möglichkeit flexibel und jederzeit stornier- oder umbuchbar vorzunehmen.
Ein kopfloses Handeln hilft Euch auch hier nicht weiter.
Zusammenfassung
Sofern Ihr nicht in den nächsten zwei bis drei Wochen fliegen wollt, würden wir Euch empfehlen die Entwicklung mit Blick Reise Buchungen und Coronavirus zunächst abzuwarten. Verkehrt ist ein jetziges kopfloses Stornieren. Unter Umständen sogar noch mit Kosten, die keine Reiseversicherung trägt.
Es ist jetzt ein kühler Kopf angesagt.
Ihr solltet jetzt mit Blick auf Eure Reise Buchungen und den Coronavirus nicht in Panik verfallen. Ja, Ihr habe keine richtige Planungssicherheit. Wartet ab, auch wenn es schwer fällt. Dies bedeutet zwar auch, dass Ihr Möglicherweise keine alternativen Ziele buchen könnt. Nur, wenn die Reise dann doch nicht so möglich ist, wie geplant. Dann sind meist auch alternativen nicht möglich oder nur bedingt empfehlenswert.
Haltet Euch vor Augen, dass Ihr im Falle der Absage der Reise vermutlich auch keine alternativen Ort wählen könnt. Dies, sich die Situation dann vermutlich weltweit nicht wirklich entspannt hat. Auch wenn wir dies natürlich für Euch hoffen, wir wissen es nicht.
Lasst uns wissen, wie Ihr das seht. Tendiert Ihr eher zum Stornieren oder zum Abwarten?
Hinterlasse jetzt einen Kommentar