Im November 2019 hatten wir Euch über die Änderungen bei Miles and More informiert, die 2021 in Kraft treten sollten. Durch die Corona Pandemie wurde dies jedoch zunächst einmal aufgeschoben. Nun kündigt Miles and More an, dass die Änderungen 2024 kommen. Was sich ändert, haben wir in unserem Artikel für Euch zusammengefasst. Allerdings sind noch nicht alle Details bekannt.
Miles and More
Werfen wir zunächst noch einmal einen Blick zurück auf das Miles and More Programm.
Am 01.01.1993 startete Miles & More als Vielfliegerprogramm der Lufthansa. Es folgte damit den in den USA von American Airlines und kurz darauf United Airlines eingeführten Vielfliegerprogrammen als Instrument der Kundenbindung. Zunächst war das Sammeln von Meilen auf Flüge und Übernachtungen bei Hotels und Buchungen von Mietwagen beschränkt. Partner außerhalb des reinen Reisebereiches waren zum damaligen Zeitpunkt zumindest in Europa die Ausnahme. Mit dem Beitritt der Lufthansa zur Star Alliance und den zahlreichen Partnerschaften wuchs auch die Anzahl der Airlines, bei den Ihr Meilen sammeln könnt.
Dabei war es am Anfang so, dass es bereits früher eine klare Einteilung gab. Wer Economy-Class flog, erhielt unabhängig von der Buchungsklasse 100% der Entfernungsmeilen gutgeschrieben. In der Business-Cass gab es demgegenüber 200% der Entfernungsmeilen. Wer First-Class flog, erhielt sogar 300% der Entfernungsmeilen. Auf innerdeutschen oder innereuropäischen Strecken gab es einen festen Wert in Abhängigkeit der Reiseklassen.
Dies wurde aber in den letzten Jahren zunehmend durchbrochen. Hierbei gab es abhängig von der Buchungsklasse unterschiedliche Gutschriften. Vereinfacht gesagt, je günstiger Ihr unterwegs wart, desto weniger Meilen gab es. Das System wurde zunehmen komplexer. Auch, weil bei den integrierten Partner (u.a. Lufthansa, Swiss, Austrian, … ) eine umsatzabhängige Gutschrift der Awardmeilen kam. Bei den Statusmeilen blieb es jedoch bei einer entfernungsabhängigen Gutschrift bzw. einem fixen Meilenwert.
Erste Ankündigung im November 2019 für 2021
Im November 2019 gab Miles and More dann auch eine Änderung für die Statusmeilen bekannt. Dabei wurde zum einen die Requalifikation auf jährlich festgelegt. Zum anderen gab es Änderungen bei der Anzahl der zu sammelnden Meilen. Dies sollte ähnlich wie bei British Airways Executive Club auf ein Punktesystem umgestellt werden. Dann aber kam die Coronapandemie. Und die Änderungen am Programm wurden zunächst zurückgestellt. Nun ist es aber doch soweit. Die Änderungen beim Miles and More Vielfliegerprogramm kommen 2024.
Änderungen im Miles and More Programm kommen nun 2024
Gegenüber der ersten Ankündigung im Jahr 2019 gibt es nun noch einmal einige Anpassungen. Mit anderen Worten, Lufthansa und Miles and More haben die Kriterien für das Erreichen eines Status ab 2024 noch einmal überarbeitet. Es sind aber einige Punkte auch gleichgeblieben.
Die Änderungen treten zum 01.01.2024 in Kraft. Im kommenden Jahr 2023 könnt Ihr Euch noch zu den alten Bedingungen (re)qualifizieren. Insbesondere gilt dann auch noch der zweijährige Qualifizierungszeitraum.
Statt Statusmeilen nach Distanz gibt es zukünftig Punkte. Diese orientieren sich grob gesagt an den bisherigen Regionen bei Miles and More, unter „Weltweite Ziele“. Diese Punkte dienen der Lufthansa und Miles and More ab 2024 zur Berechnung der für den Status notwendigen Punkte. Dabei kommt es aber auch an, mit welchen Airlines Ihr fliegt.
Qualifizierende Airlines (vollintegrierte Partneriarlines)
Als qualifizierende Airlines gelten im Rahmen der Änderungen im Miles and More Programm 2024 zum einen die Airlines der Lufthansa Group. Dies sind Lufthansa, Austrian, Swiss, Brussels, und Eurowings und Eurowings Discover. Zum anderen gehörten die vollintegrierten Miles and More-Airlines Air Dolomiti, Croatia Airlines, LOT und Luxair dazu.
Diese Airlines bilden die sogenannten qualifizierende Klasse, auf die wir unten bei der (Re)Qualifikation für den Status noch zu sprechen kommen werden. Hier sammelt Ihr sog. Qualifying Points.
Star Alliance Airlines
Natürlich könnt Ihr auch weiterhin bei den Fluggesellschaften der Star Alliance Punkte sammeln. Dies sind z.B. Aegean, Aiur Canada, Eva Airways, SAS, Singapore Airlines, Thai Airways, United Airlines, um nur einige zu nennen. Ihr sammelt hier reguläre Points.
Maßgeblich ist weiterhin die ausführende Airline und im Fall von Codeshare-Flügen nicht der Marketing-Carrier. Das heißt ein Flug unter z.B. einer United Airlines Flugnummer kann zur Ermittlung der „qualifiying points“ zählen, wenn dieser von der Lufthansa durchgeführt wird. Andererseits zählt eine Lufthansa Flugnummer auf einem United Airlines Flug nicht als „qualifying points“, sondern nur als „points“
Ihr müsst damit zukünftig stärker darauf achten, welche Gesellschaft den Flug tatsächlich durchführt. Dies könnt vor allem im Rahmen der Joint Venture für Flüge nach Nordamerika und Japan zukünftig eine Rolle spielen.
HON Circle Points
Hon Circle Points sind alle „Qualifying Points“, die Ihr in der Business-Class oder First-Class sammelt. Wie bislang auch gibt es diese nun bei vollintegrierten Partnern. Und anders als bei den 2019 angekündigten Änderungen sammelt Ihr die ab 2024 weiterhin nur, wenn Ihr mindestens Business-Class fliegt.
Insoweit rückt Miles and More hier wieder von dem Ansatz aus 2019 ab und Ihr könnt Euch ab 2024 ausschließlich durch Flüge in der Business-Class oder First-Class für den HON Circle Status qualifizieren.
Anforderungen für das Erreichen eines Miles and More Status ab 2024
Auch zukünftig wird das Miles and More Programm über drei verschiedenen Statusstufen verfügen. Miles and More gegenüber der ersten Ankündigung von Änderungen am Programm 2019 nun bei den ab 2024 geltenden Werte einige Anpassungen vorgenommen.
Miles and More Frequent Traveller Status ab 2024
Der Frequent Traveller erfordert im Kalenderjahr zukünftig 650 Points. Hiervon müssen aber 325 Qualifying Points sein. Ihr müsst also mindestens die Hälfte der Punkte mit den vollintegrierten Partnerairlines geflogen sein.
Der Status gilt nur noch für ein Kalenderjahr. Eine Qualifizierung über Segmente entfällt.
Bisher benötigt Ihr für den Frequent Traveller Status mindestens 35.000 Statusmeilen oder 30 Flugsegmente in einem Kalenderjahr. Der Status gilt für zwei Jahre ab dem auf das Qualifizierungsjahr folgenden Jahr.
Miles and More Senator Status ab 2024
Der Senator erfordert zukünftig 2.000 Points im Kalenderjahr. Hiervon müssen aber 1.000 Qualifying Points sein. Ihr müsst also mindestens die Hälfte der Punkte mit den vollintegrierten Partnerairlines geflogen sein. Bislang gilt auch hier, dass der Status nur noch für ein Jahr gilt.
Bisher benötigt Ihr für den Senator Status mindestens 100.000 Statusmeilen in einem Kalenderjahr. Auch dieser Status gilt für zwei Jahre ab dem auf das Qualifizierungsjahr folgenden Jahr.
Miles and More HON Circle Status ab 2024
Der HON Circle erfordert zukünftig 6.000 Qualifying Points im Kalenderjahr. Wie auch bislang müssen diese von den vollintegrierten Airlines kommen. Auch dieser Status gilt nur noch für ein Kalenderjahr. Hier gibt es zudem gegenüber 2019 eine wesentliche Anpassung.
Sah die Ankündigung 2019 vor, dass diese auch in der Economy-Class und Premium-Economy-Class gesammelt werden können, ist dies bei den Änderungen die Miles and More jetzt für 2024 bekannt gegeben hat, nicht mehr der Fall. Wie bislang auch zählen nur Flüge in der Business-Class und First-Class.
Bisher benötigt Ihr für den HON Circle Status mindestens 600.000 HON Circle Meilen innerhalb von zwei Kalenderjahren. Auch dieser Status gilt für zwei Jahre ab dem auf das Qualifizierungsjahr folgenden Jahr.
Qualifizierung für einen Status bei Miles and More ab 2024
Wie aber könnt Ihr Euch nun ab 204 für einen Miles and More Status qualifizieren? Denn wir oben ersichtlich gibt es nunmehr Punkte und eben keinen Meilen mehr? Ihr sammelt zukünftig für jeden Flug Punkte. Hierbei zählt ein Flug mit Start und Landung als Segment. Somit hat ein Flug von Düsseldorf über Frankfurt nach New York zwei Segmente, sofern es verschiedenen Flugnummern sind.
So erhaltet Ihr zukünftig für Flüge in der
- Economy-Class
Kontinental 20 Punkte
Interkontinental 60 Punkte - Premium-Economy-Class
Kontinental 20 Punkte
Interkontinental 80 Punkte - Business-Class
Kontinental 40 Punkte
Interkontinental 200 Punkte - First-Class
Kontinental 40 Punkte
Interkontinental 300 Punkte
Der Executive Bonus fällt übrigens ersatzlos weg. Somit hat derjenige, der bereits keinen Status hat gegenüber einem Mitglied ohne Status keinen Vorteil mehr. Es entfällt übrigens zukünftig auch die Trennung in innerdeutsche Flüge und europäische Flüge. Ein Zubringer nach Frankfurt bringt Euch ab 2024 immer die gleiche Anzahl von Punkten, egal ob Ihr im Ausland oder Inland startet.
Regionen im neuen Programm noch nicht im Detail bekannt.
Die Einteilungen erfolgen im Wesentlichen nach den Kontinenten. Unklar ist aber noch, inwieweit sich dies an den bisherigen Regionen von Miles and More orientiert (vgl. Fußnote 1). Konkret gesprochen ist ein Flug von Frankfurt nach Houston interkontinental. Gilt aber ein Flug von dort nach Santiago de Chile als kontinental oder interkontinental? Immerhin wären dies in der Business-Class 40 Punkte oder 200 Punkte. Also schon ein gewisser Unterschied.
Demgegenüber ist die Strecke Singapore – Perth aber vermutlich interkontinental. In beiden Fällen allerdings müsst Ihr aber bedenken, dass Ihr immer auch Qualifying Points benötigt.
Nordafrikanische Mittelmeer Länder zählen zu Europa
Ferner werden die Länder Ägypten, Algerien, Libyen, Marokko und Tunesien künftig zu Europa gezählt. Hier ist Lufthansa primär aus Gründen des Wettbewerbs allerdings inkonsequent. Denn eigentlich wären dann auch Israel und der Libanon zu Europa zu zählen. Da hier aber ein stärkerer Wettbewerb herrscht, hat sich Miles and More wohl dagegen entschieden.
Die Regelungen des British Airways Executive Club, der hier mit Distanzen arbeitet, wäre hier deutlich besser.
Keine Differenzierung nach Buchungsklassen innerhalb einer Reiseklasse
Keine Rolle spielen hierbei die Buchungsklassen. Insoweit gibt es gegenüber den 2019 publizierten Änderungen im ab 2024 gültigen Miles and More Programm keine weiteren Anpassungen. In Zukunft wird also ein billiges Ticket in Buchungsklasse „K“ genauso viel wert ist wie ein voll flexibles Ticket in Buchungsklasse „Y“. Auch wenn das durchaus mehrere hundert Euro Unterschied sein können. Insoweit können wir auch hier den Änderungen im Miles and More Programm zum 01.01.2021 etwas positives abgewinnen. Aber auch hier gilt natürlich, dass es für die Awardmeilen beim alten Programm bleibt.
Lifetime Status im neunen Miles and More Programm kommt offiziell 2024
Die Änderungen im Miles and More Programm ab 2024 bringen auch den von vielen herbeigesehnten Liftetime Status. Es wird einen Frequent Traveller und Senator Lifetime Status geben. Ein HON Circle Lifetime Status ist nach wie vor nicht vorgesehen.
Hierbei sind 30. 00 Qualifying Points für den Frequent Traveller Status notwendig. Demgegenüber erfordert der Senator 40.000 Qualifiying Points sein. Entfallen ist, dass Ihr mindestens zehn Jahre Senator gewesen sein müsst.
Beachtet aber, dass ab 2024 nur die Qualifying Points für das Erreichen des Lifetime Status zählen. Anders ausgedrückt, die Punkte müssen mit den vollintegrierten Partnern erfolgen worden sein.
Bisherige Statuszeiten
Miles and More rechnet Euch mit der Einführung des neuen Programm 2024 Euren bisherigen Status an. Dies geschieht durch eine Umrechnung der bisherigen Status Stars. Diese erhaltet Ihr die Dauer Eurer Statuszugehörigkeit. Je länger Ihr also über einen Status verfügt, desto mehr Punkte erhaltet Ihr. Ihr bekommt für jeden Tag Eurer Mitgliedschaft als
- Frequent Traveller = 1 Punkt pro Tag / 365 Jahr
- Senator = 2 Punkte pro Tag / 730 Jahr
- HON Circle Member = 3 Punkte pro Tag / 1.095 Jahr.
Hierbei erhaltet Ihr für jeweils 5.000 Punkte übrigens einen Stern. Abfragen könnt Ihr die Anzahl Eurer Punkte in Eurem Konto über die App. In Online-Konto seht Ihr im Status Management, wann Ihr den nächsten Stern erhaltet oder erhalten würdet. Diese werden im Verhältnis 1 Status Star Punkte = 2 Lifetime Punkt umgerechnet.
Damit hat also jeder der über drei Sterne (=15.000 Status Stars) verfügt ab 2024 Lifetime den Miles and More Frequent Traveller Status auf Lebenszeit. Jeder der vier Sternen (= 20.000 Status Stars) erhält damit ab 2024 den Miles and More Senator Status auf Lebenszeit.
Ab 2024 zählen nur Qualifying Points für den Miles and More Lifetime Status
Wenn Ihr ab 2024 noch Punkte sammeln müsst, beachtet, dass für den Lifetimes Status nur die Qualifying Points zählen. Wie auch bei den US-amerikanischen Mitbewerbern wird hier nur das Fliegen mit den vollintegrierten Partner-Airlines belohnt. British Airways wählt hier einen etwas anderen Ansatz. Hier zählen alle jemals gesammelten Tier Points für den Lifetime Status.
Somit muss der neue FTL gut 46 Jahre lang FTL sein, um diesen als Lifetime zu erhalten. Der Senator ist nach 15 Jahren Lifetime FTL. In beiden Fällen allerdings nur dann, wenn ausschließlich mit vollintegrierten Partnern geflogen wird. Sonst verdoppeln sich die Zeiträume entsprechend. Ein HON Circle Mitglied ist übrigens nach nur 5 Jahren Lifetime FTL. Stellt man auf die Status Stars ab, ist dass somit schneller. Allerdings zählt hier eben jedes Status Jahr und somit auch Flüge mit allen Star Alliance Airlines.
In 20 Jahren zum Lifetime Senator
Ab 2024 erhaltet Ihr statistisch den Lifetime Miles and More Senator Status nach 20 Jahren, wenn Ihr ausschließlich mit vollintegrierten Partnern fliegt. Wer das nicht tut, ist erst nach 40 Jahren Senator. Demgegenüber hat es ein HON Circle Mitglied nach knapp 6 Jahren und 9 Monaten zum Lifetime geschafft.
Die Abgrenzung zwischen Lifetime Miles and More Senator Status und FTL-Status ist mit nur 10.000 Punkten recht gering. Das überrascht etwas.
Zum Vergleich einmal ein Blick auf British Airways. Dort erhält man mit 35.000 Tier Points den Lifetime Gold Status. Dieser wiederum erfordert 1.500 Tier Points im Kalenderjahr. Somit muss man knapp 24 Jahre Gold sein, um den Status als „Lifetime Status“ zu erhalten.
Damit bewegt sich die Lufthansa somit im Vergleich zu einem der Wettbewerber. Air France / KLM vergab den Status indes in der Vergangenheit nach 10 Jahren ununterbrochenem Platinum Status.
Übergangszeiten beim Status im Jahr 2023
Die neuen Regelungen gelten erst mit dem Inkrafttreten der Änderungen im Miles and More Programm ab Januar 2024. Bis dahin gelten die alten Regelungen. Und auch die Statusgültigkeit gilt nach den alten Regelungen.
Wer sich 2022 erstmalig qualifiziert, erhält den Status also bis Februar 2025. Er kann sich im Jahr 2023 nach den alten oder theoretisch 2024 nach den neuen Regelungen qualifizieren. Sinn macht es hier, sich 2023 zu requalifizieren. Denn Ihr würdet den Status dann bis Februar 2027 erhalten. Dies gilt analog für jeden, der sich 2023 oder 2024 requalifizieren müsste. Requalifiziert Ihr Euch demgegenüber erst 2024, so wird der Status nur bis Februar 2026 verlängert. Ihr verliert also ein Jahr
Ist Euer Requalifikationszeitraum 2022 und 2023, dann solltet Ihr aufpassen. Habt Ihr Euch 2022 bereits requalifiziert, dann gilt der Status nun bis Februar 2026. 2023 ist also ein sogenanntes totes Jahr. Qualifziert Ihr Euch 2024 nach den neuen Regelungen für Euren Status im Miles and More Programm, dann wird dieser nur bis Februar 2026 verlängert. Ihr requalifiziert Euch also in diesem Fall am besten erst 2025 nach den dann neuen Regeln.
Sonderfall HON-Circle
Da der HON Circle über einen zwei Jahres Zeitraum zur Requalifizierung ansteht, gibt es hier eine Sonderlösung. Zu unterscheiden ist zwischen der erstmaligen Qualifikation und der Re-Qualifikation.
Die HON Circle Mitglieder, deren Status bis Februar 2024 läuft, müssen sich 2022 und 2023 nach den normalen Regeln (re)qualifizieren. Läuft der Status demgegenüber bis Februar 2025 gibt es eine Übergangsregelung.
Hier gilt, dass Euch die in 2023 gesammelten HON Circle Meilen im Verhältnis 100 Meilen zu 2 HON Circle Points umgerechnet werden. Somit sind 300.000 Meilen also 6.000 HON Circle Points. Diese werden Euch zu den in 2024 gesammelten Punkten addiert. Erreicht Ihr insgesamt in den Jahren 2023 und 2024 12.000 HON Circle Points, dann wird Euch der Status bis Februar 2027 verlängert.
Sammelt Ihr demgegenüber die 12.000 Punkte nicht, dann gelten die normalen Regeln. Mit anderen Worten, sammelt Ihr 2023 zwar (umgerechnete) 6.000 HON Circle Points, aber 2024 nur 5.000 HON Circle Points, verliert Ihr den Status. Sammelt Ihr 2023 (umgerechnete) 5.000 HON Circle Points und 2024 6.000 HOIN Circle Points, dann wird Euch der Status bis Februar 2026 nach den neuen Regeln verlängert.
Änderungen im Miles and More Programm ab 2024 betreffen nicht Statusprivilegien
Die Statusprivilegien bleiben mit den Änderungen im Miles and More Programm ab 2024 weitestgehend bestehen. So erhält der Senator die beiden Voucher ab 2024 beim Erreichen des Status jährlich. Auch der HON Circle erhält die vier eVoucher nun jährlich. Ob der Senator Partner Award bestehen bleibt ist unklar. Auch ob der Senator Premium Award, der kaum genutzt wird, bestehen bleibt, ist nicht klar. Hierbei handelte es sich um eine Art Joker, bei dem man durch den Einsatz von mehr Meilen auch auf ausgebuchten Flügen noch Plätze bekommen konnte.
Änderungen bei bestimmten Miles and More Benefits ab 2024
Die bisherigen Select Benefits werden mit der Einführung der neuen Anforderungen an einen Miles and More Status 2024 entfallen. Dies werden mit bestimmten Milestone Bonus ersetzt. Diese sind wie folgt:
- Frequent Traveller
800 Qualifying Points: Meilentausch-Funktion - Senator
2.500 Qualifying Points: 2 eVoucher
3.500 Qualifying Points: 15.000 Prämienmeilen
5.000 Qualifying Points: Frequent Traveller Partnerkarte - HON Circle Member
7.000 HON Circle Points: 2 eVoucher
8.500 HON Circle Points: 30.000 Prämienmeilen
10.000 HON Circle Points: 2 eVoucher
11.500 HON Circle Points: Frequent Traveller Partnerkarte
13.000 HON Circle Points: Senator Partnerkarte
Demnach wird es also eine Senator Partnerkarte zukünftig nicht mehr automatisch für alle HON Circle Mitglieder mehr geben. Wenig Sinn macht es aus unserer Sicht aber, dem Senator bei bereits 5.000 Qualifying Points die Möglichkeit einer Frequent Traveller Partnerkarte einzuräumen, wenn das HON Circle Mitglieder hier 11.500 HON Circle Points benötigt.
Requalifikationsszenarien für den Miles and More Status ab 2024
Wesentlich für die Änderungen im Miles and More Programm ab 2024 ist zum einen, dass es wesentlich einfacher wird, die benötigten Statusunkte zu ermitteln. Ausschlaggebend ist einzig die Buchungsklasse. Demgegenüber ist aber zu berücksichtigen, dass der Status zukünftig jährlich zu erfliegen ist.
Schauen wir uns also einmal abstrakt an, was die Änderungen im Miles and More Programm ab 2024 bedeuten. Hierbei haben wir folgenden Szenarien pro Buchungsklasse
- Einzelflüge kontinental
- Einzelflüge interkontinental ohne Zubringer (z.B. Frankfurt – New York)
- Einzelflüge interkontinental mit Zubringer (also Kontinentalflug + Interkontinentalflug, z.B. Amsterdam – Frankfurt – New York)
- Einzelflüge interkontinental mit optimiertem Zubringer (also zwei Kontinentalflüge + Interkontinentalflug), z.B. Paris – Frankfurt – München – New York.
Wir gehen dabei davon aus, dass die Zubringer zur Langstrecke in Premium-Economy-Class und First-Class in der jeweils unterhalb liegenden Buchungsklasse erfolgen. Allerdings macht dies keinen Unterschied in der Berechnung. Denn die Zubringer z.B. in der Premium-Economy-Class in die gleiche Buchungsklasse. Zudem sehen die nachfolgende Beispiele vor, dass Ihr nur in den vollintegrierten Airlines fliegt.
(QP = qualifzierende Statuspunkte)
Frequent Traveller Status
650 Punkte bedeuten …
- 33 Economy-Class kontinentale Einzelfüge (33 x 20 QP)
- 11 Economy-Class interkontinental Einzelflüge (11 x 20 QP)
- 9 Economy-Class interkontinentale Einzelflüge mit Zubringer (8 x (20P +60P))
- 7 Economy-Class optimierte Interkontinentalflüge Einzelflüge (6,5 (20P + 20P + 60P))
- 33 Premium-Economy-Class kontinentale Einzelfüge (33 x 20 QP)
- 9 Premium-Economy-Class interkontinental Einzelflüge (8,2 x 80 QP)
- 7 Premium-Economy-Class interkontinentale Einzelflüge mit Zubringer (6,5 x (20 QP + 20 QP))
- 6 Premium-Economy-Class optimierte Interkontinentalflüge Einzelflüge (5,4 (20 QP + 20 QP + 80 QP))
- 17 Business-Class kontinentale Einzelfüge (16,3 x 40 QP)
- 4 Business-Class interkontinental Einzelflüge (3,25 x 200 QP)
- 3 Business-Class interkontinentale Einzelflüge mit Zubringer (2,7 x (40 QP +200 QP))
- 3 Business-Class optimierte Interkontinentalflüge Einzelflüge (2,3 x (40 QP + 40 QP + 200 QP))
- 17 First-Class kontinentale Einzelfüge (17x 40 QP)
- 3 First-Class interkontinental Einzelflüge (2,3 x 300 QP)
- 3 First-Class interkontinentale Einzelflüge mit Zubringer (2,1 x (40 QP +300 QP))
- 2 First-Class optimierte Interkontinentalflüge Einzelflüge (1,7 x (40 QP + 40 QP + 300 QP))
Das ist nicht wenig, aber durchaus zu schaffen. Im Vorteil ist hier, wer über eine Hub fliegen muss und damit automatisch einen Zubringer zum bzw. von der Langstrecke hat. Auch wer eine Umsteigeverbindung wählt, profitiert.
Senator Status
2.000 Punkte bedeuten …
- 100 Economy-Class kontinentale Einzelfüge (100 x 20 QP)
- 34 Economy-Class interkontinental Einzelflüge (33,3 x 60 QP)
- 25 Economy-Class interkontinentale Einzelflüge mit Zubringer (25 x (20 QP +60 QP))
- 20 Economy-Class optimierte Interkontinentalflüge Einzelflüge (20X (20 QP + 20 QP + 60QP))
- 100 Premium-Economy-Class kontinentale Einzelfüge (100 x 20 QP)
- 25 Premium-Economy-Class interkontinental Einzelflüge (25 x 80 QP)
- 20 Premium-Economy-Class interkontinentale Einzelflüge mit Zubringer (20 x (20 QP + 80 QP))
- 17 Premium Economy-Class optimierte Interkontinentalflüge Einzelflüge (16,6 (20 QP + 20 QP + 80 QP))
- 50 Business-Class kontinentale Einzelfüge (50 x 40 QP)
- 10 Business-Class interkontinental Einzelflüge (10 x 200 QP)
- 9 Business-Class interkontinentale Einzelflüge mit Zubringer (8,3 x (40 QP + 200 QP))
- 8 Business-Class optimierte Interkontinentalflüge Einzelflüge (7,1 x (40 QP + 40 QP + 200 QP))
- 50 First-Class kontinentale Einzelfüge (50 x 40 QP)
- 7 First-Class interkontinental Einzelflüge (6,7 x 300 QP)
- 6 First-Class interkontinentale Einzelflüge mit Zubringer (5,9 x (40 QP +300 QP))
- 6 First-Class optimierte Interkontinentalflüge Einzelflüge (5,3 x (40 QP + 40 QP + 300 QP))
Das ist gleichfalls nicht wenig. Wer häufig fliegt, wird auch dies erreichen können. Im Vorteil ist auch hier, wer über einen der Hubs in Brüssel, Franfurt, München, Warschau, Wien oder Zürich fliegen muss. Der Zubringer gibt hier einige Punkte mehr.
HON Circle Status
Da der Miles and More HON Circle Status ab 2024 weiterhin nur in Flügen in Business-Class oder First-Class zu erreichen ist, beschränkten wir uns in der Darstellung auf diese beiden Reiseklassen.
6.000 Punkte bedeuten …
- 150 Business-Class kontinentale Einzelfüge (150 x 40 QP)
- 30 Business-Class interkontinental Einzelflüge (30 x 200 QP)
- 25 Business-Class interkontinentale Einzelflüge mit Zubringer (25 x (40 QP +200 QP))
- 22 Business-Class optimierte Interkontinentalflüge Einzelflüge (21,5 x (40 QP + 40 QP + 200 QP))
- 150 First-Class kontinentale Einzelfüge (150 x 40 QP)
- 20 First-Class interkontinental Einzelflüge (20 x 300 QP)
- 18 First-Class interkontinentale Einzelflüge mit Zubringer (17,6 x (40 QP +300 QP))
- 16 First-Class optimierte Interkontinentalflüge Einzelflüge (15,7 x (40 QP + 40 QP + 300 QP))
Der Vergleich hinkt natürlich, als dass in den wohl allermeisten Fällen eine Kombination verschiedener Flüge vorliegen wird. Verglichen mit den Änderungen, die Miles and More 2019 vorgestellt hat, bleibt es ab 2024 recht gleich. Einziger wesentlicher Unterschied ist, dass es nun keine HON Circle Punkte für Flüge in der Economy und Premium-Economy-Class mehr gibt.
Wer umsteigt, profitiert auch hier. Demgegenüber sind allerdings die Vorteile für das HON Circle Mitglied an manchen Flughäfen geringer als z.B. in Frankfurt, München und Wien.
Fazit zu den Änderungen im Miles and More Programm ab 2024
Ein klarer Verlierer ist, wer in teureren Buchungsklassen auf langen Strecken unterwegs ist. Und dies betrifft nicht einmal nur die Personen, die in der First-Class unterwegs waren. Dies betrifft vor allem diejenigen, die teure Premium-Economy-Class Tarife gebucht haben. Denn diese ergaben bislang 150% der Meilen. Und verglichen mit der Business-Class fällt der Unterschied zur Economy -Class auch recht gering aus. Hier wäre ein höherer Ansatz angebrachter gewesen. Zukünftig liegen diese nur noch geringfügig über billigen Economy Tarifen.
Aber natürlich ist das flexible Ticket in der Business-Class, das bislang immerhin 200% gab und oft schon mal für Frankfurt – New York bei 4.000 EUR oder mehr lag nun genauso viel Wert, wie das 1.800 EUR Angebotsticket. Das gab demgegenüber aber auch nur 100% der Statusmeilen.
Wer in der Vergangenheit mit zwei First-Class Flügen dem Senator bereits sehr nahe war, muss zukünftig deutlich mehr fliegen. Und dies, wie auch in den anderen Fällen jährlich. Hier macht sich der Wegfall des Exekutive Bonus bemerkbar. Miles and More bietet also existierenden Mitgliedern keinen Bonus mehr. Gewinner sind m.E. die günstigen Business-Class Flüge, die bislang nur 100% brachten. Und Gewinner sind alle, die viel fliegen. Somit wird also Miles and More durch die Änderungen ab 20245 wieder mehr zum Vielfliegerprogramm.
Flugverhalten überdenken?
Die Änderungen im Miles and More Programm ab 2024 haben zwei wesentliche Neuerungen. Zum einen, fällt die Qualifikation nun jährlich an. Damit ist die Taktik in einem Jahr zu sammeln und im toten Jahr auszugeben leider so in dieser Form nicht mehr möglich. Zum anderen ist die Entfernung und die Buchungsklasse kein Kriterium mehr.
Wir würden Euch daher eigentlich empfehlen, Euch nach Möglichkeit vor dem Inkrafttreten der Änderungen im Miles and More Programm zum 01.01.2024 zu (re)qualifzieren. Dies gilt insbesondere, wenn Ihr Euch 2023 oder 2024 requalifizieren müsstet. Erledigt Ihr dies 2023, profitiert Ihr ein letztes Mal von den alten Regelungen und einer zweijährigen Verlängerung.
Dies gilt insbesondere dann, wenn Ihr eher hochpreisige Tickets in Economy-Class und Premium-Economy-Class bucht. Denn diese bringen Euch ab 2024 signifikant weniger Punkte für das Erreichen eines Miles and More Status. Auch in der Business-Class oder First-Class dürftet Ihr Euch u.U. schlechter stellen.
Falls Ihr aber primär eher viel und oft in günstigen Business-Class Langstreckenflügen unterwegs seid, dann könnte die neue Regelung zu Eurem Vorteil sein.
Regionen noch unklar
Wesentlich dürfe es sein, wie Miles and More die Kontinente eingruppiert. Ist also z.B. der gesamte amerikanische Kontinent einer und Flüge von New York nach Buenos Aires nur kontinental? In Anbetracht der Distanz wäre dies kaum nachzuvollziehen. Gleiches gilt für Mumbai – Tokio? Vieles wird davon abhängigen, wie genau diese erfolgen wird. Und damit auch, ob es zumindest für die Punkte Sweet Spots geben wird.
Es sieht übrigens auch weiterhin so aus, dass die Benachteiligung der Flüge von Turkish Airlines, die bislang lediglich 25% der Statusmeilen erhielten, 2024 beendet wird. Das war auch bei den 2019 angekündigten Änderungen der Fall.
Quintessenz
Mit den nun bekanntgegebenen Änderungen im Miles and More Programm zum Beginn des Jahres 2024 belohnt das Programm den Vielflieger wieder mehr. Teure Tickets werden demgegenüber mit mehr Prämien oder Awardmeilen belohnt. Dies ist grundsätzlich zu begrüßen.
Weniger schön ist, dass es nun einer jährlichen Qualifikation bedarf. Da die Anforderungen auch steigen, wird es schwieriger jährlich einen Status zu erreichen. Zumal die bislang nur alle zwei Jahre zu erreichenden Anforderungen nun jährlich zu erfliegen sind. Allerdings gewinnt derjenige, der bislang auch im toten Jahr die Meilen bei Miles and More hat gutschreiben lassen.
Wer seinen Miles and More Status ab 2024 primär über günstige Business-Class Tickets bucht, könnte ein Gewinner sein. Denn diese zählen nun eben mehr als ein Premium-Economy-Ticket. Verlierer ist demgegenüber, wer in teuren Premium-Economy-Tickets unterwegs ist.
Manches HON Circle Mitglieder dürfte allerdings nun enttäuscht sein, dass Flüge in Economy-Class und Premium-Econonmy-Class nun doch nicht zählen.
Zahlreiche Travel Policies sehen für Flüge innerhalb Europas zunehmend nur noch Economy-Class vor, nicht mehr Business-Class. Und auch auf der Langstrecke wird bei Tagflügen eher Premium-Economy-Class gebucht als Business-Class.
Zusammengefasst lässt sich allerdings in jedem sagen, dass allein schon aufgrund des jährlichen Qualifikationszeitraums die Requalifikation ab dem Inkrafttreten der Änderungen im Miles and More Programm ab 2024 schwieriger wird.
Ein absoluter Witz. Für diejenigen die zwar keine Business Class, aber dafür die teuerste Buchungsklasse in der Economy fliegen ist es nun nahezu unmöglich den Senatorstatus zu erfliegen. Dazu kommt, dass die tatsächlich zurückgelegten Meilen nun irrelevant sind.
Komplett hirnverbranntes System, ich werde sofort in ein anderes Programm wechseln.
Das System bevorzugt definitiv die VIELflieger, weniger diejenigen, die viel Geld für ein Ticket ausgeben. Wer in teuren Premium-Economy Klassen bucht ist hier definitiv auch benachteiligt. Insoweit gehen wir fast davon aus, dass Miles and More hier noch einmal nachsteuern wird